DER HOLZ-KREATIVPREIS

Ein Auszug aus den Wettbewerbsunterlagen. Den vollständigen Text fordern Sie bitte bei uns an.
1998 feiern wir das 15jährige Jubiläum unserer Schreinerei mit dem Thema "Ökologie und Gesundheit". Das Projekt des BUND "Heimisches Holz" traf sich mit unseren langjährigen Bemühungen nachhaltiger Holznutzung. Die Anregungen daraus förderten weitere Aktivitäten unserer Werkstatt, die in ein Konzept mündeten, mit dem wir uns um den Holzkreativ-Preis der Öko ' 98 bewerben. Im Teil 1 stellen wir unser Konzept vor und beschreiben die daraus resultierenden Aktivitäten. Im Teil 2 prüfen wir unsere Möbel anhand der Kriterien des Holzkreativ Preises.

1.) Direkteinkauf
Zuverlässige und überprüfbare -Angaben der Holzhändler zur Herkunft von Hölzern zu erhalten erwies sich als unzulänglich und problematisch. Deshalb knüpften wir Kontakte mit Forstämtern in der Region. Dabei stellte sich das Forstamt Waldkirch als kooperativer und kompetenter Partner heraus. Das gemeinsame Interesse, das rotkernige Buchenholz aufzuwerten und zu vermarkten, erleichterte die Lösung der mit dem Direkteinkauf verbundenen logistischen Probleme.

Vorteile des Direkteinkaufs: 
- nachweisbare Herkunft des Holzes
- Unterstützung der regionalen nachhaltigen Waldbewirtschaftung
- kurze Transportwege und damit eine gute Ökobilanz
- persönliche Beziehungen zum "Erzeuger"
-Staatliches Forstamt Waldkirch: Vermarktung und Verarbeitung von rotkernigem Buchenstammholz auf Initiative der Schreinerei Freie Holzwerkstatt, Freiburg

Das FA Waldkirch möchte die Initiative der Freien Holzwerkstatt Freiburg und des BUND, zur Verarbeitung und Präsentation von rotkernigem Buchenstammholz unterstützen.

Im FA-Bezirk Waldkirch werden jährlich ca. 3000 Fm Buchen-Stammholz eingeschlagen, ca. 800 - l 000 Fm weisen einen geringen, bis stark ausgeprägten Rotkern auf.

Die Buche stammt aus einem ca. 150 - 200 jährigen Bestand, bestehend aus einigen dicken Solitärbuchen und vielen schwachen, im Dichtschluß erwachsenen Bäumen, welche noch nicht als Blockware verwendet werden können. Der betreffende Stamm hat aufgrund seiner Dimension (Durchmesser über 80 cm) im Privatwaldbereich Siegelau Seltenheitswert. Der Bestand wurde bisher nur extensiv genutzt. Der Standort liegt auf ca 600 m ü.. NN, nordwestlich exponiert, Hangneigung 30-50%, Jahresniederschlag ca. 1500 mm. Beim Bodentyp handelt es sich um eine Braunerde, welche aus Gneisverwitterung entstanden ist (Paragneis). 

2.) Ökologische Herstellung
Unser Betrieb befindet sich auf dem Gelände des größten soziokulturellen Zentrums in Baden-Württemberg, die " Fabrik für Handwerk, Kultur und Ökologie e.V.". Ein Teil unseres Strombedarfs wird über unser Blockheizkraftwerk gedeckt, das als erste Anlage dieser Art in Freiburg gearbeitet hat.

Als eine der ersten Schreinereien Freiburgs wurden wir Mitglied der "Umweltgemeinschaft im Schreinerhandwerk", auÛerdem arbeiten wir mit im "Arbeitskreis Ökologie im Handwerk". 

Kriterienkatalog der Umweltgemeinschaft im Schreinerhandwerk (Auszug)
- Erhaltung der natürlichen Ressourcen.
- Vermeidung schadstoffhaltiger Materialien.
- Klimaschutz.
- Abfall und Recycling
- Arbeitsschutz.
- Organisatorische Verankerung des Umweltschutzes im Betrieb.
- Transparenz.

3.) Öffentlichkeitsarbeit / Vernetzung
Auf verschiedenen Ebenen fördern wir auch außerhalb unserer Schreinerei die nachhaltige Holznutzung:

a) Holzlieferanten:
Hier machen wir unseren Einfluß als Kunden geltend! Noch vor einem Jahr war unsere Suche nach rotkerniger Buchenblockware bei den Holzhändlern sehr schwierig. Durch mehrmaliges Nachfragen und die Diskussion des Themas in der Öffentlichkeit sind jetzt die ersten Händler in der Region bereit, auch Stämme mit Rotkern in Furnierqualität als Blockware einschneiden und trocknen zu lassen. 

b) Holzverarbeiter:
Hier machen wir das Thema unter Kollegen und anderen Holz- Verarbeitern bekannter, diskutieren und regen zu gemeinsamen Handlungsschritten an. Vom 9. bis 10. Mai '98 organisierten wir in unseren Räumen ein Seminar für Schreinereien, holzverarbeitende Betriebe und Interessenten zum Thema "Ökologische Waldnutzung, aber wie?" 

c) Endverbraucher: 
Wir informieren unsere Kunden bereits täglich. Da sie als Endverbraucher mit ihrer Kaufentscheidung den wichtigsten Beitrag zur nachhaltigen Holznutzung leisten! 

Schlußbemerkung:
Nach diesem ersten Jahr unserer Bemühungen können wir bereits erste Auswirkungen unserer Arbeit feststellen: nach unserer verstärkten Nachfrage von rotkerniger Buche bei den Holzhändlern, unserem Projekt Direkteinkauf im Forst, 4 Ausstellungen bzw. Messen einem Seminar sowie der zugehörigen Pressearbeit kommen Anfragen von Seiten der Kunden bei uns an. Holzhändler können uns gute Ware liefern und ein gemeinsamer Direkteinkauf verschiedener Schreinereien beim Forst ist in Vorbereitung.